El-MoMa: «AUTOSTAAT»

Zwei Typen, ein Toyota Corolla und jede Menge ungelöste Vaterfragen. Johannes Maas und Kerim El-Mokdad begeben sich auf eine therapeutische Spurensuche mit dem Ziel, die Beziehung zu ihren Vätern neu zu verstehen. Sie werfen aber auch einen Blick in den Rückspiegel und eröffnen einen kollektiven Diskurs über festgeschriebene männliche Rollenbilder. Dabei entwickelt sich die Reise immer mehr von einer dokumentarischen Beobachtung zu einem surrealen Roadtrip.

Mit selbst produzierten Songs, dem Spiel mit Stereotypen und anderen Vermeidungstaktiken wird nach dem richtigen Gang gesucht und dabei immer wieder der geplanten Konfrontation ausgewichen. Das Auto wird zum Schutzraum, zur Ausrede, sich nicht mit den emotional herausfordernden Themen auseinanderzusetzen, aber auch zur Metapher für das Unausgesprochene. Schliesslich geraten die beiden Protagonisten auf die Überholspur und können nicht mehr umhin, sich den unausweichlichen Fragen zu stellen.

Sie fahren nicht gemeinsam in den Sonnenuntergang. Es gibt kein Happy End. Es ist der Beginn einer Therapiesitzung.

Von/mit: Johannes Maas, Kerim El-Mokdad. Mit: Florian Maas, Ali El-Mokdad, Dirk Cieslak, Wanda Wylowa. Dramaturgie: Maren Rieger. Musik: Taimashoe aka Gessica Zinni, Hannes von Kaenel. Szenografie: Valentina Primavera, Kerim El-Mokdad, Johannes Maas. Choreografie: Donya Sbika. Kamera Kurzfilm: Guido Henseler. Montage Kurzfilm: Federico Neri.