Baby

Nach seiner Entlassung aus einer Jugendstrafanstalt findet sich der 18-jährige Wellington allein und mittellos in den Strassen von São Paulo wieder. Seine Eltern sind weggezogen, ohne eine Adresse zu hinterlassen. In einem Pornokino begegnet er dem 42-jährigen Ronaldo, der zu seinem Liebhaber und Mentor wird und ihn ins Milieu der Sexarbeiter einführt, in dem Wellington unter dem Namen "Baby" zu arbeiten beginnt. Ihre Beziehung entwickelt sich zu einer konfliktreichen Leidenschaft, geprägt von Nähe und Fürsorge, aber auch von Abhängigkeiten und latenten Gefahren. Der brasilianische Filmemacher Marcelo Caetano ("Corpo Elétrico") lebt seit vielen Jahren in São Paulo. Ohne Vorurteile und mit grosser Empathie nähert er sich den Schauplätzen und Figuren seines Films an und feiert ihre Solidarität, ohne die Schattenseiten des Milieus zu kaschieren. Alexandra Wach schreibt im Filmdienst: "Caetano gehört zum "Novo Queer Cinema" und beschäftigt sich in seinen Filmen mit sozialer Gewalt, Marginalisierung und der Suche nach sich selbst auf eine Weise, die universelle Züge trägt. Die Bindungen sind fragil, das Finden einer Zuflucht in einer feindlichen Welt ist schmerzhaft. Die vor allem farblich suggestive Inszenierung erinnert an Filme von Wong Kar-Wai, Pedro Almodóvar oder Claire Denis." Mutiges und sexy queeres Kino aus Brasilien!